Samstag, 17. August 2013

Bullau-Bike 2013

Bullau-Bike

11.08.2013

Heute sollte es das erste Mal zum MTB-Marathon nach Bullau im Odenwald gehen. Zwar hatte ich im Vorfeld schon viel von Bullau gehört, konnte mir jedoch kein richtiges Bild über die Strecke und dem Höhenprofil machen.

Mein Freund Patrick ist vor kurzem wieder in den aktiven Radsport eingestiegen. Die Bullau-Bike sollte somit sein erstes Rennen in diesem Jahr werden. So schob ich mir das Rennen noch in meinen eigentlichen Rennplan mit ein.


Da ich seit der Keiler-Bike kein intensives Training mehr hatte, war mir eigentlich vor dem Start schon klar, dass die Mittelstrecke mit 47km nicht unbedingt die beste Wahl war. Das ich mich besser für die Kurzstrecke entschieden hätte, wurde bereits nach den ersten Kilometern klar.

Pünktlich und fast zeitgleich trafen Patrick und ich auf dem Parkplatz ein. Nachdem wir unsere Startunterlagen geordert hatten, gönnte ich mir noch ein kleines Frühstück. Was hierbei schon aufgefallen war, war das die Bullau-Bike gar nicht so viele Starter gewinnen konnte. Und das, obwohl sie eine Etappe  von der Rossbacher-Bikechallenge ist.

So ging es pünktlich um 9:00Uhr an den Start. 9:15Uhr fiel der Startschuss. Die kleine Meute mit rund 200 Teilnehmer begann sich in Bewegung zu setzen. Zunächst führte eine Einführungsrunde durch den kleinen Ort. Die Strecke führte von der Hauptstrasse in ein Feldweg, danach weiter in eine Wiese. Wieder vorbei an dem Startbereich und für wenige hundert Meter steil bergab. Jetzt kam der erste Anstieg! Ich schaute mich nach einer Kehre um, jedoch war von Patrick nichts mehr zu sehen.

Ich versuchte mir wieder, ähnlich wie bei der Keiler-Bike, die Kraft einzuteilen und am Anfang des Rennens zu sparen. Jedoch merkte ich schnell, dass dieser nicht unbedingt mein großer Renntag sein sollte.

Ich radelte den Anstieg hinauf, die Strecke kreuzte eine Landstraße und führte kurze Zeit später in den ersten Single-Trail. So wechselte sich die Strecke ab. Ein Stück Wiese, ein Stück Forstautobahn, zwischendrin immer wieder schöne und wurzelreiche Trails.

Ich konnte zunächst die Position im ersten Drittel ganz gut halten. Wie von den zahlreichen Rennen gewohnt, wird man mal überholt, kurze Zeit später holt man wieder den einen oder anderen Startplatz auf.

Was bei diesem Rennen anders als bei den meisten anderen war, es gab so gut wie keinen Abschnitt, der sich mal über mehrere hundert Meter eben durch die Strecke zog. Entweder es ging teils knackig bergauf, oder eben schnell abwärts.

Nach einigen Kilometern ging es wieder an dem Startbereich vorbei. Durch einen schmalen Pfad hinter dem Sportplatz auf einen weiteren Trail. Dann folgte eine steile Abfahrt, ebenfalls auf einem Trail. Zuvor  konnte ich mir zwei Plätze ergattern. Also schaltete ich wieder mal mein Hirn ab und knallte diesen schmalen Single-Trail runter. Zu steil und holprig war es, der Hintern musste weit hinter dem Sattel, es blieb keine Chance um nachzusehen wie viel Abstand man gewinnen konnte.

Unten angekommen, machte die Strecke wieder eine Kehre. Der Verlauf lies schon erahnen das jetzt wieder den kompletten Berg nach oben geht. Mehr noch! Es sollte höher hinaus gehen als man abgestiegen war.   

Jedenfalls kam ich aus dem Trail, bog um die enge kurve und trat zweimal kräftig in die Pedale… schon die Geräusche und das Gefühl erst ins leere zu treten und dann der knirschende größer werdende Widerstand zeigten, dass mir die Kette auf dem ruppigen Trail vom großen Kettenblatt gesprungen war.

Durch die zwei kräftigen Umdrehungen hatte sich die Kette natürlich schön zwischen den Pedalarm und dem Kettenblatt gezogen. Mit aller Gewalt und mit Gegendruck von meinem Fuß konnte ich die Kette wieder frei bekommen. Die Finger voller Kettenöl und sonstigen Dreck, checkte ich kurz die Technik und warf mich wieder in den Sattel. Zu der mangelnden Kondition war das Rennen jetzt auch mental gelaufen.


Es sollte nicht mehr lange dauern, dann kam ein steiler Anstieg, der mit einem Wildschwein und dem kurzem knappen Hinweis “beisse“ angekündigt wurde. Nach kurzem quälen stieg ich freiwillig vom Rad. Machte Platz für die nachfolgenden und schob mein Bike diese Etappe nach oben. Wobei ich manchmal nicht weiß, und mich immer wieder frage, was kraftraubender ist. Schieben, oder einfach auf dem Bike bleiben. Jedenfalls fühlten sich meine Oberschenkeln an, als wollte jeder einzelne Muskel platzen.

So blickte ich immer wieder auf meinen Tacho. Die Zahlen der Kilometeranzeige wechselten in Zeitlupentempo, die Beine schrien förmlich nach Pause. Immer wieder schaute ich auf die Kette ob sie mich nicht doch noch erlöst und nach dem Crash einfach reist…

Ich setzte mir den Gedanken in den Kopf bewusst noch etwas langsamer zu fahren. Mir Kraft zu sparen und bei den letzten 5 Kilometer noch mal die Vordermänner anzugreifen. Ein gelbes, ein rotes und ein blau/weißes Trikot blieben komischerweise immer in meiner Sichtweite. Ging es denen genauso wie mir?

So hielt ich mich größtenteils an meinen Plan, immer wenn der Abstand zu den Dreien größer wurde zog ich wieder ein wenig an. Hatte ich wieder einen Abstand erreicht den ich eventuell noch bei einem Sprint aufholen konnte, machte ich wieder ein wenig lockerer. Jetzt ging es wieder in einen wurzelreichen Trail, der sich bergauf durch den Wald schlängelte. Hier konnte ich wieder an Land gewinnen. Nach kurzer Zeit waren wir eine Vierer-Gruppe.

Da der Trail auf den ersten Kilometern schon einmal befahren wurde, war der restliche Verlauf der Strecke bekannt. Jetzt konnte ich noch Mal angreifen! Als erstes wollte ich mir meinen Vordermann schnappen. Ebenfalls mit einem 29er von Focus unterwegs. Ich konnte ihn überholen, auf einem Stück Asphalt, leicht abschüssig. Dann kam eine scharfe Kurve… und wieder machte das große abgenutzte Kettenblatt Probleme, die Kette wollte einfach nicht auf  das kleinere Kettenblatt springen. Ich wurde wieder überholt!

Die zwei Vorderen waren mittlerweile ohnehin in einem Abstand den ich nicht mehr aufholen konnte. Aber diesen einen Platz, diesen Typen wollte ich noch einmal das Leben schwer machen! Jetzt kam doch noch der volle Ehrgeiz zum Vorschein!

Auch wenn ich das Gefühl hatte das meine Oberschenkel gleich explodieren, diesen einen Platz wollte ich nicht einfach so verschenken. Jetzt ging es wieder nach Bullau rein, eine 90°Kurve mit einem kurzem steilen Anstieg über 10-15 Meter und ich hing ihm wieder am Hinterrad. Jetzt blieb mir nur noch eine Chance, das Stück Wiesenweg nach der Einführungsrunde war auch das Ende der Strecke. Vielleicht zweihundert Meter blieben mir noch um aufzuholen. Eine Linkskurve, nach zwanzig Meter eine leichte Rechtskurve und über eine Asphaltierte Strasse in die nächste Wiese, ich hatte Ihn.... noch weitere Zwanzig Meter und ich war im Ziel! Auf den letzten Metern abgeledert!

Enttäuschend… Platz 36 und dazu schwarze Finger!



Patrick wollte auch nicht lange auf sich warten lassen, ungefähr 15 Minuten später rollte er über die Ziellinie. Für den neuen Einstieg in das Renngeschehen eine Lobenswerte Leistung!

Nach einer kurzen Stärkung trennten sich wieder unsere Wege. Unser nächster Plan!?

3 Std-MTB-Rennen in Mücke!

Ich freu mich drauf!      




    




Sonntag, 21. Juli 2013

Keiler-Bike-Marathon 2013

KEILERBIKE – Marathon 2013

21.07.2013


Heute war es endlich so weit, der Keiler-Bike-Marathon 2013 in Wombach stand an! Schon lange im Vorfeld hatte ich mich für dieses Event angemeldet. Der Keiler-Bike-Marathon war mein erster offizieller MTB-Marathon, so wird dieser Termin jedes Jahr ganz dick im Rennkalender angestrichen.

Um 5:20 Uhr klingelte das erste Mal der Wecker. Müde drückte ich ihn aus um noch ein wenig zu schlummern. Doch kaum waren die Augen zu, klingelte dieser erneut und ich stand müde und schlaff auf. Nur noch ein paar Kleinigkeiten mussten gepackt werden, mein Bike hatte ich zum Glück am Abend vorher verladen. Ich gammelte ein wenig planlos vor mich hin bis die Zeit verstrichen war. Ich fragte mich wie man einen Marathon nur so früh starten lassen konnte.

Gegen halb sieben machte ich mich in Richtung Wombach auf. Nach etwa 80 km dort angekommen, zog ich mich auf dem großen Rexroth-Parkplatz um. Als nächstes baute ich mein Bike wieder zusammen, ölte noch mal die Kette und machte mich auf den Weg zur Grundschule. So hatte ich gleich eine kleine Testfahrt und konnte die Schaltung noch feiner abstimmen. An der Grundschule angekommen, warteten bereits einige Teilnehmer um ihre Startnummern in Empfang zu nehmen.

Auf dem Rückweg kam mir das Vorausfahrzeug, mit den Fahrern der Langstrecke im Schlepptau, entgegen. Wie gewohnt ging die Einführungsrunde wieder durch den Ortskern von Wombach. 

Früh machte ich mich in den Startbereich auf. Bereits dreißig Minuten vorher standen die “jungen Wilden“ in knallender Sonne an der Startlinie. Sie drängelten sich um auch ja weit vorne an der Startlinie das Rennen beginnen zu können. Ich setzte mich in den Schatten und beobachtete das Treiben. 30 Minuten in der senkenden Sonne? Es war zwar noch früh am Tag, aber trotzdem wurde es von Minute zu Minute spürbar wärmer.

Da ich immer noch nicht in bester Trainingsform war, musste ich mir die Kraft für die dreißig Kilometer besonders einteilen. Die erste Steigung hatte es in sich, das wusste ich von den Rennen zuvor. Hier in Wombach hatte ich mich bei meinem ersten Rennen dermaßen verschätzt, dass nach den ersten zehn Kilometer fast gar nichts mehr ging. Das sollte mir heute nicht mehr passieren!

Kokopelli Klaus Marbe (MTB-Schule Hoherodskopf) sagte einmal: „Lass die “jungen Wilden“ am ersten Berg ziehen und richte dich nach deinem Tempo, lass dich nur nicht mitziehen, denn die sieht man am letzten Berg wieder…“

Ich brannte es mir förmlich ins Gehirn: „Achte auf dein Puls, fahre dein Tempo, lass dich nicht mitziehen…“ Und außerdem wusste ich von den letzten kleinen Trainingseinheiten, dass “der Nagel im Kopf“ wieder verdammt groß werden kann und ich einiges an den Single-Trails raus holen könnte. 

Die Zeit war verstrichen und ich gesellte mich mit in den Startbereich. Ich reihte mich in das Mittelfeld ein. Massenstarts sind immer heikel und ich wollte ohnehin nicht im dichten Gedränge der Einführungsrunde um die ersten Ränge kämpfen.

Der Startschuss viel und die Meute setzte sich in Richtung Wombach in Bewegung! Der Kampf ging los…! Als hätte ich es geahnt. Nicht weit vor mir lagen die ersten zwei Rivalen nach einer Kollision  auf der Nase!

Hier und da überholte ich den Einen oder Anderen, dann zog mal wieder einer an mir vorbei. Ich schaute, dass ich heil durch den Ort kam. Das Vorausfahrzeug bog ohnehin erst am Ortsrand ab.

Nun zog die Steigung an. Minimum fünf Kilometer Steigung erwarteten mich jetzt. Mal steiler, mal etwas flacher ging es dem endlos wirkenden Berg hinauf. Die kämpfende Meute wirbelte vor mir so viel Staub auf, das die Sicht teils so eingeschränkt war, dass man nur die nächsten zwei Vorausfahrenden sehen konnte. Überholmanöver waren kaum möglich, so zog sich die Truppe auch über mehrere Kilometer nicht besonders weit auseinander. Außerdem waren die Forstwege erst vor kurzer Zeit neu geschottert worden. Ab von den Fahrspuren, wurde der Anstieg mit Überholmanövern zu einem zusätzlichen Kraftakt.

Scheinbar hatte sich mein Plan wirklich in mein Hirn gebrannt. Die Euphorie konnte mich nicht mitziehen und ich achtete auf meine Puste und somit auch auf meinen Puls. Nur die ganz langsamen wurden überholt, die schnelleren hatte ich erst mal ziehen lassen. Nach drei Kilometern entlang der “Heckenwiese“ kam eine Kehre. Ab hier zog es wieder ein wenig an und man schlängelte sich auf den ersten fünf Kilometer etwa 300 Höhenmeter hinauf. Jetzt kam der erste Downhill, jetzt kam der erste Angriff auf die Vordermänner!

Mein Plan hatte sich bereits hier das erste Mal bezahlt gemacht. Da ich mir bei dem ersten Anstieg die Kraft gespart hatte, konnte ich es bei dem ersten Downhill richtig krachen lassen.     

Die ersten Trails waren holprig, es ging über Wurzel, Stock und Stein. Leider waren die Trails so schmal, dass sich wieder eine Gruppe hinter den langsameren Vorausfahrern bildete.

Ich überlegte an manchen Stellen ob ich einfach vorbei schießen sollte, aber meist lag entweder Laub, Geröll oder Äste neben dem Singletrail. Es wäre zu riskant gewesen! Aber auch diese Situation konnte ich zu meinem Vorteil nutzen. Es waren kleine Erholungsphasen und konnte diese nutzen um an der nächsten Steigung etwas mehr anzuziehen. So konnte ich immer wieder den Einen oder Andern Platz gut machen.

So ging es bis Kilometer 20 stetig Berg auf. Singletrails, mal mit Abfahrten, mal mit Steigungen, sorgten für eine schöne Abwechslung. Teils knifflige Trails mit vielen Wurzeln und Steinen, mal schnellere Trailpassagen ließen das MTB-Herz höher schlagen.

Ein schwieriger kurzer aber steiler Anstieg in Richtung Aurora sollte eine besondere Herausforderung werden. Jedoch wäre es beinahe an den “jungen Wilden“ gescheitert. Mitten auf dem Trail überlegte sich wohl einer der Typen doch lieber zu schieben. Er blieb, scheinbar ohne sich Gedanken zu machen, mitten auf dem Weg stehen. Einer von den drei Fahrern zwischen uns kippte samt Bike um, die andern zwei mussten ebenfalls stehen bleiben. Ich fand zum Glück eine Lücke und konnte mich an der Blockade vorbei schlängeln. Sofort ging ein lautes Fluchen los und jeder prügelte verbal auf den Verursacher der Blockade ein.

Diesen Anstieg hatte ich geschafft! Jetzt ging es zunächst ein wenig flacher weiter. Schnell konnte ich wieder Tempo aufnehmen und immer wieder Mal eine Platzierung gut machen.

Ich kam dem “Neustädter Tor“ immer näher. Meine zwei Trinkflaschen waren schnell aufgebraucht und ich wartete schon mit trockener und staubiger Kehle sehnsüchtig auf die Versorgungsstation.

Kurz vor dem höchsten Punkt der Strecke kam noch ein schöner Singletrail. Auf dem Trail wurde es teils ganz schön ruppig und eine volle Konzentration war gefragt.

Die Versorgungsstation am Neustädter Tor war erreicht. Ich fühlte mich fit genug um nicht anzuhalten, schmiss meine leere Trinkflasche weg, lies mir eine neue reichen und stopfte mir eine halbe Banane in den Mund. Mit einem Schluck frischem Wasser wurde diese schnell weg gespült. Ich wollte keine Zeit verlieren!

Nach der Station kam ein Stück Forstautobahn. Hier klemmte sich ein Kontrahent in meinen Windschatten. Selbst bei wiederholten Spurwechseln blieb er an meinem Hinterrad kleben! Das kennen wir zu gut, erst aus deiner Kraft profitieren und wenn die Gelegenheit da ist einen abledern…

Der erhoffte Singletrail ließ nicht lange auf sich warten. Jetzt hieß es wieder Hirn abschalten und rollen lassen. Den Windschattenfahrer hatte ich schnell abgehängt! Nur jetzt kam das Übel! Ausgerechnet meine volle Trinkflasche verabschiedete sich nach einigen unsanften Wurzelpassagen. Jetzt hatte ich bis auf die Bananen-Wasser-Mischung keine Flüssigkeit bekommen und es lagen immer noch 8 km vor mir….

Die Abfahrt sollte jedoch schnell gehen! Die letzten Kilometer gingen überwiegend auf Trails hinab nach Wombach. Nur noch kurze Abschnitte auf Forstwege mussten befahren werden bis es in den nächsten Trail ging. Bei einem Einstieg in einen weiteren Trail konnte ich sogar noch mit einem Haarsträubenden Manöver vier Plätze aufholen. Dummerweise fiel jedoch am Ende des Trails meine Kette runter, so musste ich kurz stehen bleiben. Der Vorsprung hatte nicht gereicht und die Vier überholten mich breit grinsend.

Also hab ich mich wieder an sie dran gehängt, steil ging es auf einem Forstweg bergab. Jetzt wollte ich die Gelegenheit erneut beim Schopfe packen und trat wieder kräftig in die Pedale.

Nur jetzt ließen laute Zurufe mich hellhörig werden. „Bremsen, bremsen!“ riefen mir die Zuschauer am Wegesrand laut zu. 

Oh, da kam ja eine Kehre!? Mit ach und krach konnte ich noch bremsen und schlidderte mit einem Fuß am Boden um die enge Kurve. Nach einem kurzem Wiesenweg und einem kurzen steilen Abhang war das Ziel erreicht. „Oh“ dachte ich: „das ging jetzt schnell…!“

Nach knapp 31km bin ich nach 1:27h im Ziel angekommen.

Mein Plan ging so weit auf. Irgendwie hatte ich durch die letzten Singletrails nicht mehr auf meinen Tacho geachtet. Vielleicht hätte ich zwei bis drei Kilometer früher noch mehr anziehen können? Zumindest fühlte ich noch fit genug um ein paar weitere Kilometer zu fahren...

Nachdem der Durst gelöscht und der Staub vom Körper geduscht war, checkte ich die Ergebnislisten…

Nach einer Zeit von 1 Std 27 Minuten 50 Sekunden

Erreichte ich den

17. Platz von 55 Teilnehmern in meiner Altersklasse

und den

77. Platz von 271 der gesamten Teilnehmern auf der 30 km/Strecke

TOP-20 in meiner Altersklasse! Mein persönliches Ziel war erreicht!

Zufrieden machte ich mich auf den Heimweg. Hier beim schreiben blicke ich auf ein schönes Rennen mit einer spannenden Strecke zurück! Es sollte heute jeder Teilnehmer auf seine Kosten gekommen sein!

Mein dank geht an das Team der Keiler-Bike! Ihr habt wieder ein sensationelles Rennen auf die Beine gestellt! Der Ablauf war wie immer voll durchorganisiert!


Danke sage ich auch dem Kokopelli Klaus, der mir am Abend zuvor noch der Reifenwahl Rat gegeben hatte. Vorne Rocket Ron, hinten Nobby Nic mit je 3,5Bar


Aber auch:






                                                                    Frankfurt für die Unterstützung bei meinem nächsten Vorhaben!



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Samstag, 11. Mai 2013

Sturm auf den Vulkan 2013


Sturm auf den Vulkan Schottenà Hoherodskopf

05.05.2013

Bei strahlend blauem Himmel und angenehmen Temperaturen um die 20°C ging es auf in Richtung Schotten. Der Sturm auf den Vulkan war angesagt!

Im Gegensatz zur Woche vorher (Vulkan-Bike Schotten), war es keine Frage welche Klamotten ich heute tragen sollte. Kurz ist angesagt! Jedoch war genau dieses Event eine Woche zuvor, warum ich mich spontan zu diesem Bergsprint angemeldet hatte.

Wie auch 7 Tage zuvor hatte ich den Trainingsgedanke im Hinterkopf, holte meine Startunterlagen, befestigte meine Startnummer am Lenker und zog mich um. Da ich frühzeitig in Schotten angekommen war, genoss ich noch eine halbe Stunde die Sonne und begann mich warm zu fahren. 


Langsam angehen, sich auf den ersten Kilometern Zeit lassen, auf den Puls achten, der Trainingseffekt ist das Ziel…. Meine Mentale Vorbereitung für die kommenden 13,5km mit über 500 Höhenmeter.

Als die Zeit gekommen war stellte ich mich in das Mittelfeld hinter der Startlinie. Der Startschuss viel und die Meute setzte sich in Gang, zunächst im dichten Gedränge, einigen Überholmanövern bis sich die Gruppe auf den ersten Kilometern auseinander zog  auseinander zog.


Ich fand schnell mein Tempo und strampelte mich immer weiter weg vom Schottener Schwimmbad in Richtung Götzen. Das Gelände zog stetig an, wechselte von Asphalt auf Schotter und kurz vor Götzen wieder auf Asphalt. Hier zog das Gelände noch mehr an und saugte mit über 10% Steigung das erste Mal förmlich den Sauerstoff aus den Lungenflügeln. Oben angekommen, begrüßten uns die Mädels an der ersten Versorgungsstation. Hier konnte ich noch auf das kühle Nass verzichten da wir gerade mal 2 km hinter uns hatten.

Nun kam nach einer kurzen Geraden die erste und wohl einzige Abfahrt auf diesem Event. Rollen lassen, Erholen von dem kurzen aber, auf dem letzten Stück, heftigem Anstieg, Kräfte sammeln und sich auf die nächsten 10km einstellen dachten außer mir wohl auch viele andere Teilnehmer. Zumindest wollte keiner kräftiger in die Pedalen treten um einige Plätze bei dieser rasanten Gelegenheit aufzuholen. Nach einer scharfen Linkskurve zog das Gelände wieder an, die Strecke ging an Rudingshain vorbei, und kreuzte vor der Serpentine die Landstrasse und ging in den Wald. Hier traf ich die ersten Teilnehmer mit den Nordic-Walkingstöcken, die eine Stunde im Voraus gestartet waren.

Zum Teil hatte ich die Strecke noch vom letzten Jahr in Erinnerung. Ich suchte mir die einzelnen Abschnitte oder zumindest Anhaltspunkte und schaute immer wieder auf meinen Tacho um mir die Kraft für die übrigen Kilometer einzuteilen.

Drei Kilometer vor dem Ziel wollte ich das Tempo noch ein wenig anziehen. Bis dahin wurde ich hier und da mal überholt, konnte aber auch immer wieder mal ein Platz gut machen.

Kurz bevor wie auf den Abschnitt des bekannten “Wildsau-Trail“ einbogen, überholte mich Andreas S. aus Laubach. Ab da zog ich auch mein Tempo an und versuchte zumindest nicht allzu viel Abstand von ihm zu bekommen.

Nach einer weiteren Abfahrt über eine Forstautobahn mit leichtem Gefälle, ging es auf einen Wurzelbestücktem Trail bis zur Taufsteinhütte. Jetzt kam der Endspurt, über die Hauptstrasse Schotten / Lauterbach / Hoherodskopf hoch zum Ziel auf dem Hoherodskopf.

Doch vorher dachte Max L. er könne mich noch überholen. Dem wollte ich mir natürlich nicht geschlagen geben, gab noch mal was die Beine nach den knapp 12km hergeben wollten und konnte ihn noch mit 52 Sekunden abledern. Andreas S. konnte ich auch gut am Hinterrad kleben, er ist mit knapp 1,5Minuten Vorsprung vor mir ins Ziel eingefahren.

                                                                                            

Oben angekommen belohnte ich mich mit einem schönen gekühlten Weizen und einer Bratwurst. Verweilte ein Stündchen bei herrlichem Sonnenschein und genoss das rege Treiben bei den Zieleinläufen.



Nachdem die vorläufigen Ergebnislisten von den gesamten Teilnehmern aller Klassen ausgehängt wurden staunte ich zunächst nicht schlecht. Ich sollte doch den 62 Platz belegen, und das bei insgesamt 116 Teilnehmern! Dazu kommt, das ich trotz dem Trainingsmangels knapp 3 Minuten schneller war als im Jahr zuvor! Es sind keine TOP-Ergebnisse, aber für mich ist es ein weiterer Erfolg!

Die Klassenplatzierung sollte jedoch nicht ganz so gut aussehen. 27 Platz von 42 Teilnehmern. Aber immer noch im Mittelfeld. Deshalb gebe ich mich damit zufrieden, nächstes Jahr kommt die nächste Chance… Es sind keine TOP-Ergebnisse, aber für mich ist es aufgrund meines enggestrickten Terminkalender sowie dem jetzigen Trainingsstand ein kleiner Erfolg!

Wie eine Woche zuvor sollte dieses Event eine weitere Trainingseinlage für die kommende Deutsche - Justizmeisterschaft am 02.06.2013 sein. Zufrieden mit dem Ergebnis freute ich mich auf eine weitere Belohnung. Ich musste ja wieder zurück nach Schotten. Also ein wenig Luft aus den Reifen und ab ging es den Wildsau-Trail runter Richtung Michelbach. Im Prinzip die ersten 10 Kilometer vom Vulkan-Bike-Marathon.

















    



Dienstag, 30. April 2013

Vulkan-Bike Schotten 2013


Vulkan-Bike Schotten am 28.04.2013       
28km Kurzstrecke  21 Teilnehmer Klasse Senioren1


Heute Morgen sollte es endlich so weit sein! Mein erstes geplantes Rennen im Jahr 2013.

Nachdem ich das Jahr 2012 mit nur 2 offiziellen Rennen und bei weitem weniger Bike-Kilometer verstreichen lassen hatte als in den vergangenen Jahren, freue ich mich natürlich riesig auf eine neue Rennsaison mit 6-8 geplanten Meisterschaften.

Heute war es endlich so weit,  die Vulkan-Bike Schotten stand auf dem Programm, angemeldet hatte ich mich schon Wochen zuvor.

Durch den langen Winter und der langen Frostperiode, dazu chronischer Zeitmangel für lange Trainingssequenzen, sah ich die Vulkan-Bike zunächst als “Trainings- und Testeinheit“. Lockere 28 km mit ca. 750 HM sollten es werden, wo kleinere Neuerungen am Bike und Equipment unter Rennbedingungen getestet werden sollten. Außerdem jongliere ich wieder einmal mit dem Luftdruck, hab aber nach einer Plattenserie (von 6 Touren 5 Platten verschiedener Ursachen) im Moment nicht viel Vertrauen in meinem vorderen Rocket-Ron.

So startete ich frühzeitig und machte mich auf den Weg Richtung Schotten. Dort angekommen lief ich zunächst zum alten Feuerwehrstützpunkt um meine Startunterlagen abzuholen. Wie ich es von dem TGV-Schotten gewohnt bin, verlief alles zügig und man merkte sofort das der komplette Ablauf wieder einmal voll durchorganisiert war.

Skeptisch schaute ich mir den Himmel an, laut Vorhersage sollte es nicht regnen, jedoch ließen die dicken grauen Wolken Zweifel aufkommen. Da es während den vergangenen Tagen nicht gerade wenig geregnet hatte, konnte man den Zustand der Strecke schon erahnen. Die Temperatur lag mit 5°C weit unter dem Durchschnitt der vergangenen Tage.

Ich beobachtete die anderen Teilnehmer, ich konnte mich nicht ganz entscheiden ob ich mit kurzer oder langer Hose fahren sollte, die Überzahl entschied sich für die lange Variante. Da ich mich nicht entscheiden wollte, fuhr ich mich in langer Version ein wenig warm und entschied auch während dem Rennen nicht auf “Kurz“ umzusteigen.

Also rollte ich eine viertel Std vor dem Start zur Rennbesprechung in den Startbereich und reihte mich bewusst in das Mittelfeld ein. Als Krücke wollte ich mich nicht einstufen, wollte aber den “Jungen Wilden“ auch nicht vor den Vorderrädern rumeiern.

So verstrichen die Minuten bis endlich die Zeit kam und der Startschuss viel.

Da ich genau wusste was mich Höhentechnisch auf den nächsten 10km erwartet, strampelte ich mich am Friedhof vorbei höher und höher Richtung Michelbach, konzentrierte mich auf meinen Puls und die Geschwindigkeit versuchte mich nicht von schnelleren Startern mitreisen zu lassen.

Noch war der Weg Asphaltiert, aber wie Nass wird es in dem kleinen Waldstückchen zwischen Schotten und Michelbach sein?

Nass, aber gut durchzukommen. Mit Vorsicht über die etwas steinige Passage am Eingang des Wäldchens, aber sonst alles im erträglichen, danach ging es ja ohnehin auf Asphalt weiter. Ab und an wurde mal ein Mitbestreiter überholt, dann wurde man selber mal überholt, aber im Großen und Ganzen zog sich die ganze Meute langsam auseinander. Da ich die Strecke zu genau kenne, hatte ich jeden Abschnitt genau vor Augen und konzentrierte mich auf mein Tempo.

Es ging wie gewohnt durch Michelbach durch, über die Hauptstrasse, über Feldwege Richtung Jugendherberge / Taufsteinhütte. So sollte es nicht lange dauern und es begann der erste Wiesenweg. Bis hier war es noch ok, aber nachdem es ein wenig bergab und leicht rechts in den Wald ging, wurden wir von einer riesigen Schlammkuhle begrüßt. Da der (Schlamm)-Weg  anzog und die Teilnehmer der längeren Strecken sichtlich spuren hinterlassen hatten, sollte es bei meinem Vorgänger nicht lange dauern bis er sich festgefahren hatte und mitten im Schlamm stehen bleiben und absteigen musste. Ein Vorbeikommen war unmöglich und ruckzuck waren wir mindesten 4 Leute die mitten im Schlamm standen. Also wurde das Bike erst mal geschoben bis der Weg ein Aufsteigen und am Berg anzufahren möglich machte. So trat ich wieder in die Pedalen und konzentrierte mich weiter auf mein Tempo und konnte bis hoch auf den Hoherodskopf meine Position halten.

An der “Brücke“ hinter der Taufsteinhütte traf ich mein Freund “Kokopelli“ Klaus den ich beim Vorbeifahren kurz grüßte. Verwundert, dass ich ihn heute “nur“ als Zuschauer traf.

Also ging es wieder Richtung Hauptstrasse, die etwas höher gelegen mit einem Sprung befahren und mit einem größeren Sprung wieder verlassen wurde. Hierbei spritze schon mal ein großer Teil Schlamm vom Bike. Schade, dass es hiervon keine Bilder gibt L

Jetzt sollte die härteste Passage der Tour kommen, kurze knackige Anstiege auf nassem Waldboden. Der erste war zu erklimmen, aber den zweiten nahm ich erst gar nicht in Angriff, da einer meiner Vorgänger in der Mitte zum stehen bzw. samt Bike zum liegen kam. Da wir schon genug Matsch an uns hatten, wollte ich mir diese Prozedur ersparen.

Eine kurze steile Abfahrt, dann den Rest vom Berg hoch an der Sommerrodelbahn vorbei waren die ersten 10 durchwachsenen teilweise sehr matschigen  Kilometer geschafft.  

Jetzt ging es erst mal Berg ab, kurzer schneller Wiesenabschnitt, links in den Wald auf einen Single-Trail mit einer schon recht tief ausgefahren Spur, Knick nach rechts und durch ein Graben voll mit einer (Kack)braunen Matschplörre.



Jetzt kamen wir vorerst zu den schnelleren Passagen. Kurzes Stück Asphalt, abfallende Wiesen- und Waldwege schleuderten einem erst mal den ganzen Dreck aus den Reifen um die Ohren.

Über Forstautobahnen mal Abwärts und mal wieder einen langgezogenen Anstieg hinauf, kurze Trails und abwechslungsreiches Terrain ging es Kilometer für Kilometer weiter Richtung Ziel. Immer wieder kamen Schlammlöcher oder Wasserpfützen die man nicht oder nur dürftig umfahren konnte.

An der 2. Versorgungsstation lies ich mir eine Trinkflasche mit Wasser reichen um während der Fahrt schnell die Brille sauber zu spülen

Umso weiter ich kam, umso mehr verspürte ich das Gefühl als würde ich 200kg oder mehr mit mir rum schleppen. Am Bike lag es nicht, die Räder drehten rund und die Technik war ok. Am Rucksack kann es nicht gelegen haben, meine 2. Brille wiegt so gut wie nix, ein Ersatzschlauch und die Luftpumpe haben auch kein relevantes Gewicht. Liegt es nur an dem anheftendem Schlamm? An den 5kg die ich mehr auf den Rippen habe als beim letzten Rennen?

An den letzten steilen Anstiegen hatte ich das Gefühl, dass das Bike immer schwerer werden würde. Klar, mangelnde Kondition und fehlendes Grundlagentraining, aber so derbe bei einer Strecke von 28 km?


 Zu guter letzt überfuhr ich die Ziellinie nach 2h03:16.6, machte mir natürlich keine Hoffnung auf eine gute Platzierung, rechnete eigentlich damit mich in den letzten Reihen wiederzufinden. Umso erstaunter war ich dann doch als ich mir die Ergebnisliste anschaute.

10. Platz von 21 Teilnehmern in meiner Klasse!

dazu noch den

43. Platz von 79 männlichen Teilnehmern auf der 28km-Strecke wobei der Schnellste (Rhode, A.) nach 1h21:31.1 die Ziellinie überfuhr. Herzlichen Glückwunsch für den Sieg!




Resümee der Geschichte

Ich war mir durchaus bewusst das ich mit wenig Training an den Start ging. Wollte dieses “Rennen“ wie beschrieben als Training aber auch als Test für eine neue Saison nutzen. Ein weitaus besseres Ergebnis über all meinen Erwartungen wurde erzielt was mich sehr zufrieden stimmt.

So bin ich für diese Saison infiziert, hab mich gleich beim “Sturm auf den Vulkan“ angemeldet,

Größtes Augenmerk wird wieder die Deutsche MTB Meisterschaft der Justiz (Im Rahmen des Hunsrück-Marathons in Rhens) mit Ziel unter den Top Ten zu sein (vor 2 Jahren Platz 6)

Frammersbach, Wiesbaden, 3 Std MTB-Rennen in Mücke, …

stehen auf der Planung!

Dazu Ende Mai die Radtour entlang des Mains als Trainingseinheit für die Deutsche Meisterschaft mit knapp 600km

und

Elbe-Tour von Prag nach Cuxhaven mit etwa 1000km im September

So schau ich voller Vorfreude auf ein Kilometerreiches Jahr 2013!

 

Was das Material betrifft:

Meine neue Bike-Brille (Oakley Radarlock Path) hat bei weitem nicht die Luftverwirbelung hinter den Gläsern wie meine Alte. So kann ich das nächste Rennen wieder mit Kontaktlinsen in Angriff nehmen. Meine Befürchtung, dass die Linsen durch die Luftverwirbelungen vor dem Auge wieder austrocknen hat sich nicht bestätigt. Bei wärmeren Temperaturen mit weitaus schweißtreibenderen Bedingungen werde ich noch mal eine Ersatzbrille mitnehmen aber eigentlich sollte es in Ordnung sein.

Federgabel: Setup durch einen sehr kompetenten Mitarbeiter von Stadtler-Bike FfM, vielen Dank für das Erklären und dem kostenlosen Service! 

Reifen: 3,3 Bar, bei meinem jetzigen Gewicht in Ordnung, bot genug Grip bei der Schlammschlacht. Schottener Vulkan-Bike Plattenfrei!!! Wenn ich 2 J zurück überlege wo ich gleich mit 2 Platten gebeutelt wurde und das Rennen abbrechen musste…

Neuer Radlaufsatz Mavic Cross-Ride: Stabiler und günstiger RLS, für das Geld wo ich diesen bekommen habe…. TOP!








Mittwoch, 16. Januar 2013

10km Lauf


37. LIMES-Winterlaufserie
2011 / 2012 Pohlheim

10km    Samstag, 12.11.2011
15 km    Samstag, 14.01.2012
21,1 km  Samstag, 04.02.2012

 

Wie bereits angekündigt ging esheute auf nach Pohlheim / Watzenborn, um Erfahrungen in einer neuen Disziplindes Ausdauersports zu sammeln.

Da es der erste “längere“ Lauf inmeiner sportlichen Laufbahn sein sollte, war das heutige Motto: “Im Zielankommen, bestenfalls mit einer Zeit unter einer Stunde“.

Mit etwas Verspätung ging es alsomit Tamara los Richtung Pohlheim. Lance wurde wie verabredet am Bahnhofabgeholt und die Sporthalle der Pohlheimer Grundschule angesteuert. Da wir einbisschen Zeit mitgebracht hatten, war nach Order der Startnummer und demWarmlaufen noch Zeit für ein Kaffee und ein Schwätzchen. Angemeldet wurde sichfür die komplette Serie.

Nachdem der Startschuss fiel,liefen Tamara, Lance und ich im Massenstart über die Startlinie. Mit Lance, alsmein heimlicher Kontrahent, fand ich das gleiche Tempo und wir liefen gemeinsamden ersten Berg hinunter. Nach ungefähr einem Kilometer Ebene ging es denersten Berg hinauf. Unerwartet konnte ich dem Tempo stand halten, so machte ichgemeinsam mit Lance die ersten Plätze gut und überholten die eine und andereKonkurrenz.

In der Mitte der Straße kreuzteeine Hauptstraße, es ging für weitere 500m auf einem Schotterweg weiter. Nach 2Km Steigung sollte es ein Stück bergab und wieder eben weiter gehen. Da Lancevon meiner mangelnden Erfahrung wusste, gab er zwischendurch Anweisung undTipps zum Tempo und der Einteilung der Kräfte.

Nach Kilometer 5 setzte ich michin den Windschatten und hoffte auf ein wenig Erleichterung. Konditionell konnteich mich nicht beklagen, jedoch wollten die Beine sich mit leichten Schmerzenbemerkbar machen und schossen die berühmte Frage “Warum tut man sich das an?“in den Kopf.

Lance setzte sich bei dernächsten Steigung etwas ab und konnte mit jedem Meter den Vorsprung etwasvergrößern. Jedoch sollte der Vorsprung nicht größer als ca. hundert Meterwerden. Ich konnte noch paar Reserven mobilisieren und am nächsten AnstiegLance im gleichen Abstand verfolgen.

Der bissige Anstieg zog sichunaufhörlich und dankte dazu die geschafften Höhenmeter auf den letzten50Metern mit einem noch steileren Abschnitt. Ab und an konnte man noch einePlatzierung raus laufen, ab und an aber auch wieder an “Schnellere“ abgeben. Sohielt es sich in der Waage und voller Ehrgeiz sah ich, Lance immer inSichtweite, den letzten 2-3 Kilometern entgegen.

Es ging wieder über dengeschotterten Weg, über die Hauptstraße und bergab Richtung Ziel. Ich zog dasTempo zwar noch mal an um Lance wieder an die Fersen zu kommen, konnte aberseinem Schritt nicht mithalten und zusehen, wie er seinen Abstand erweiternkonnte.

Mit erreichen der Zielgeradesprang die Zeitnahme auf die 50ste Minute. Jetzt wollte ich keine 1 mehr hinterder 5 stehen haben und zog das Tempo noch mal aufs Maximum an. Die Uhr imVisier sprintete ich den Anstieg hoch, Schritt für Schritt sprangen dieSekunden weiter und  weiter, kamen der51sten Minute immer näher.

Aber es war geschafft, ich konntedie Ziellinie nach 50:42 Min. überschreiten.

Auch Tamara wollte nicht langeauf sich warten lassen und überschritt kurz darauf die Ziellinie.

Hochzufrieden mit meiner Leistungund mit der Erkenntnis, das mein heimlicher Kontrahent gerade mal knappeineinhalb Minuten schneller war, schaue ich auf ein schönen Lauftag zurück.

Jetzt heißt es natürlich weiterund härter trainieren! Das nächste Ziel sind die anstehenden 15km, durchkommenund den Abstand zu Lance verringern!

 

 … leider konnte ich sie folgendenLäufe nicht mehr durchziehen L

 

 

 

 

 

 

 

Montag, 14. Januar 2013

Cross-duathlon-Darmstadt


The first time…
 

Heute war der Tag gekommen wo um6:00 Uhr der Wecker klingeln sollte um die ersten Erfahrungen mit einemCross-Duathlon zu sammeln. Dann auch nicht ein ganz gewöhnlicher Duathlon wieman ihn kennt..

1km Laufen > 9km Rad >1,5km Laufen > 9km Rad > 2km Laufen

Also machte ich mich auf den Wegum mich in Darmstadt mit 2 Bekannten zu treffen und gemeinsam die Prozedurhinter uns zu bringen. Wir fuhren uns zunächst auf dem Bike ein wenig warm, nurein wenig, weil mit Temperaturen um die 0°C wird der Oberkörper eher ausgekühltals aufgewärmt. Zumindest lies die Sonne sich rasch sehen und lies auf ein paarwärmende Strahlen hoffen. Also wurde der erste Schuhwechsel durchgeführt umnoch ein Runde zu laufen. 

9:45 Uhr Rennbesprechung,pünktlich um 10:00 Uhr fiel der Startschuss.

Im Mittelfeld des Massenstartstrabte ich los und wollte das Vergnügen zwar nicht gemütlich, aber auch nichtmit Vollgas angehen. Da ein junges Mädel so ziemlich das gleiche Tempo draufhatte, schloss ich mich ihr an und absolvierte den ersten Kilometer.

Der Wechsel lief Reibungslos, dieSchuhe bekam ich schnell an, setzte den Helm auf und schob mein Bike zumStartpunkt nach der Wechselzone. Da sich das Feld noch nicht allzu weitauseinandergezogen hatte, schlängelte ich mich durch die voranfahrende Truppeund konnte bereits auf den ersten Kilometern einige Plätze gut machen.

Schnell merkte ich auf denSchotterwegen das ich mit meinen Reifen die beste Wahl getroffen hatte. Gegender Überlegung mit den Tourenreifen könnte ich ein Tick schneller sein, liesich den ohnehin flotten Racer Conti RaceKing 2.2 auf den Felgen und konnte aufdem Schotter und unwegsameren Stücken gegenüber den Crossern punkten und immerwieder Plätze gewinnen.

Kraft raubten die unzähligen 90°Abbiegungen an den Kreuzungen weil man immer wieder das Tempo von unten rausbeschleunigen musste.  

Nach ungefähr 7,5km wurde von denStreckenposten die Treppenstufen vorangekündigt. Ich überlegt ob ich einMountainbiker und ein Crosser noch vor der Treppe überholen sollte, bliebjedoch hinter den beiden. Das sollte fast zum Verhängnis werden. 

Die Treppe, mit ca. 10 Stufen ineinem Abstand von einem Meter war nicht komplett einzusehen, man konnte aberdie einzelnen Stufen auf der linken Seite auf einer schmalen Spur meiden (dieStufen waren fast zu hoch um über diese zu fahren). Der Crosser und derMountainbiker fuhren die Steigung auch auf den ersten Blick schön an, jedochstürzte der Crosser fast und es zischte verdächtig laut… da hatte er einenPlattfuß.

Dem MTBler und mir blieben nichtsanderes übrig als eine Vollbremsung hinzulegen und ein Auffahren konnte nurknapp verhindert werden. Also runter vom Rad und das Velo die Stufen hochtragen.

Nach der Treppe kamen ein paarStufen die man wieder runter fahren musste, ein wenig Geschlängel, unter einerBrücke durch und man war schon fast in der Wechselzone.

Die erste MTB-Etappe lief fürmeinen Geschmack super und merkte das ich mein Laufdefizit ein Stück weit mitdem Rad gutmachen konnte.

Auch der nächste Wechsel liefwieder ganz gut, die Schuhe lies ich liegen wie sie mir aus den Händen bzw vonden Füßen gefallen waren und lief los. Ich hatte ganz vergessen meinen Helmabzusetzen, sah aber das ich nicht der einzige war der mit dem Helm los liefund machte mir darüber nicht weiter Gedanken. Gestört hat er auch nichtwirklich beim laufen.

Bei dieser 1,5km langen Runde kammein mangelndes Training und Desinteresse am Laufen wieder zum Vorschein undwurde von einigen Teilnehmern die zuvor beim Biken überholt wurden wiedereingeholt. Da es aber bei weitem nicht so viele waren wie ich überholt hattegab ich mich zufrieden und nahm mir vor, bei der nächsten Bikerunde noch malrichtig reinzutreten um den Vorsprung entsprechend zu vergrößern.

Der nächste Wechsel kam, verliefebenfalls gut und ich nahm die nächsten 9km in Angriff. Da sich die gesamteGruppe mittlerweile schon auseinandergezogen hatte, sah ich nicht mehr allzuviele Konkurrenten auf den Bikes, konnte jedoch wieder den einen und anderenPlatz gut machen. Vor der Treppe überholte ich noch MTBler damit diesmalniemand im weg sein konnte und meisterte den Aufstieg mit bravur.

So kam der nächste Wechsel, ichlies mir zwecks Erholung ein wenig mehr Zeit, die Schuhe wurden getauscht unddiesmal den Helm weggefeuert. Voller Euphorie lief in die letzte 2km langeLaufrunde.

Es sollte nicht lange dauern dawurde ich von dem MTBler den ich an der Treppe überholt hatte wieder eingeholt.Ich fragte ihn ob er zufällig Traubenzucker einstecken hatte, da ich mich etwasunterzuckert fühlte. Er fragte schnippig zurück Nö, hast du welches? Und trabtedavon. Ich dachte was ein A…loch, konzentrierte mich auf mein Atmen und denverbleibenden Kilometer und lief nicht weit von ihm hinterher.

Als ich dann einen kurz vorm Zielum eine Hecke gebogen kam, lief er im Schneckentempo. Ich fragte ihm ob er denAtem verloren hatte und grinste mir ein. Seitenstechen jammerte er und icherfreute mich an seiner Gangart. Auf den letzten hundert Metern wurde ich fastein weiteres Mal überholt, dachte aber diese Platzierung gibst du nichtkampflos her und zog die Geschwindigkeit an. Aber mit jedem Beschleunigen zoger mit und war schon auf meiner Höhe als die Abbiegung in die Zielgerade kam,diese verpeilte er leider und ich konnte wieder sicheren Abstand gewinnen umvor ihm ins Ziel zu kommen, schade für ihn. Gab ihm anerkennend die Hand, weilwäre die Kurve nicht gewesen hätte er mich auf den letzten Metern noch “nass“gemacht.

Es war zwar kalt und der Momentwo man sich fragt warum man nicht zuhause auf dem warmen Sofa liegt und sichdiese Prozedur schon wieder gibt war da, jedoch war nach dem Zieleinlauf dieWelt wieder völligst in Ordnung und ich bin froh meinen ersten Duathlon hintermich gebracht zu haben. Es war eine neue und eine schöne Erfahrung, so schöndas der nächste im April schon im Kalender markiert wurde.

Bis dahin werde ich auch bestimmtdas eine oder andere Mal laufen gehen und auch diese Disziplin ein wenigtrainieren. Schließlich ist die Zeit mit 40:15Minuten für gut 18km mit einerDurchschnittsgeschwindigkeit von 26,70km/h auf dem Bike vorzeigbar. Dierestliche Zeit ging leider mit meinem Schneckentempo drauf. Als Laufmuffel binich dennoch vollstens zufrieden mit der Leistung und lasse einen schönensonnigen aber kalten Tag zu Ende gehen

 
Gesamtzeit 1:07:57h

Gesamtwertung Platz 61

Altersklasse Platz 6

Spessart-Bike-Marathon 2011

Spessart-Bike-Marathon (man kann es auch Schlammschlacht nennen)

 Heute Morgen ging es gegen 7:30Uhr Richtung Frammersbach zum o.g. Spessart-Marathon. Bereits nach der Autobahnabfahrt lies der Nebel und das nasse Wetter vermuten wie der Zustand der Strecke sein wird.

 Mit Benjamin machte ich mich eine halbe Stunde vor dem Startschuss Richtung Startlinie, die bereits schon gut belagert war. Durch drei Verschiebungen des Startblocks verlor ich jedoch meine “gute“ Position und befand mich ziemlich in der Mitte der auf den Start wartenden Meute.

 Da ich vor der anstehenden Deutschen Justizmeisterschaft nächsten Sonntag die Kurzstrecke mit 34km und ca. 830Hm wählte, sah ich in diesem Event mehr oder weniger eine Trainingsrunde.  War aber trotzdem gespannt wie ich bei der ersten Kurzstrecke dieses Jahr abschneide obwohl ich einen gemächlichen Start anstrebte.

 Nachdem der Startschuss viel, ging es zuerst in einem gemütlichen Tempo in den Ortskern von Frammersbach wo die Startlinie mit einem “fliegendem Start“ passiert wurde. Nach dem Ortskern ging es links von der Hauptstraße weg und die erste Steigung mit ungefähr 6-7km und den ersten herausfordernden Höhenmetern auf die “Ernsthöhe“ waren zu bewältigen.


 Hier merkte ich meinen guten Fitnessstand und konnte ohne viel Kraft zu vergeuden einige Startplätze aufholen. Aber auch hier wurde schon sichtbar wie nass und schlammig die Strecke werden würde, weil selbst auf den geschottertem Weg noch Wasser stand.

 Nach der Ernsthöhe kam die erste schnelle Abfahrt mit einem Trail der gleich die Radbeherrschung und den Angstfaktor an den Abfahrten auf die Probe stellte. Hier wurde es bereits so schlammig, dass die Brille so mit Schlamm und Dreck bespritzt wurde, dass die Sicht dazu behindert wurde. Hier zog es mich das erste Mal in eine Fahrrinne voll Wasser und Schlamm. Brachte mich zwar nicht zum Sturz, nagte aber an meiner Konzentration und ein wenig an der Sicherheit.

 Bei dem darauffolgendem Downhill ins Spörgelbachtal sollte es dann kommen, die Brille mit immer mehr Schlamm bespritzt übersah ich eine zum Trail im 45°Winkel verlaufende Wurzel und mir rutschte das Vorderrad weg. Natürlich war nichts mehr abzufangen und ich landete mit der vollen rechten Breitseite im Schlamm.

 Nach einem Check des Bewegungsapparates stellte ich erleichtert fest, dass ich bis auf eine kleine blutende Wunde nichts abbekomme habe. (Das sollte sich nach dem Duschen jedoch nicht bestätigen) Da das Bike offensichtlich auch nichts abbekommen hat, fuhr ich weiter und konnte die Abfahrt ohne weitere Zwischenfälle beenden.

 Die restliche Strecke verlief ohne weitere Zwischenfälle.
 Nach Kilometer 25 verfluchte ich dann allen Schlamm der Welt und war wieder an dem Punkt angekommen wo man sich fragt ob man eigentlich einen “Sprung in der Schüssel“ hat diese Strapazen freiwillig auf sich zu nehmen.

 Nachdem die Hermannskoppe mit 567m.ü.NN passiert war ging es nach einer rasanten Abfahrt nach 34km ins Ziel.

 Ich hatte es nach dem Sturz nicht mehr erwartet, konnte aber den Schlamm und die 34km in der Zeit von 1:47.54,3 bewältigen und belegte den 21. Platz in der Klasse (88 Teilnehmer) sowie den 83. Platz in der Gesamtwertung (299 Teilnehmer).

 Nach dem Duschen kamen dann die Blessuren in Form von Abschürfungen, Kratzern und einen schönen Bluterguss zum Vorschein.

 Trotz allem wurde der Heimweg zufrieden mit sich und seiner Umwelt angetreten. Die Strapazen waren vergessen und die Vorfreude auf nächsten Sonntag ist bereits groß J

 Zum Spessart-Bike-Marathon kann man sagen (da ich hier zum ersten Mal teilgenommen habe), dass das Event voll durchorganisiert ist. Es hat zwar Schlamm-bedingt den Spaßfaktor verloren, aber der Termin für nächstes Jahr wird dick im Kalender angestrichen. Lobenswert ist nicht nur die Organisation vor Ort und an der Strecke, Lobenswert ist auch die schnelle Internet-Präsentation mit Ergebnisse, Bildern und was sonst noch so dazu gehört! Ein Dank gebührt dem Orga-Team sowie allen Helfern und Mitwirkenden…!!